Während des Lockdown hat Uli einige interessante Gedanken geschrieben. Unter anderem hat er sich die Frage gestellt, “Was fehlt uns eigentlich nicht während dieses totalen Lockdowns, und auf der anderen Seite was fehlt uns wirklich?”.
Die Antworten darauf sowie die Schlussfolgerungen für den Tourismus erfahren wir am 29.09.2020 in Saalbach.
Der Lockdown hat uns aufgezeigt wie verletzlich unsere Gesellschaft ist. Insbesondere im Tourismus kristallisieren sich nun die Stärken und Schwächen heraus.
Die Themen Klima, Natur und Stille bekommen eine neue Qualität. Massentourismus egal in welcher Form wird zwar noch praktiziert, jedoch jeder Cluster entspricht einem Volltreffer der zum Untergang dieser Art beiträgt.
Wo liegen die Chancen? Das Leben geht weiter, der Mensch ist anpassungsfähig, noch nie gab es derlei viele Möglichkeiten neu durchzustarten zu einer respektvolleren Lebensweise.
Uli Stanciu, Journalist, gründete 1989 das Bike Magazin, heute Europas größte Fahrradzeitschrift. 1994 hatte er die Idee zum Bike-Festival in Riva del Garda, 1998 zur Bike Transalp, dem bedeutendsten MTB Etappenrennen der Welt, dessen Rennleiter er 15 Jahre lang war.
Seit 2002 engagierte er sich in der Entwicklung des Bike-Tourismus in den Alpen. Insgesamt betreute er dabei etwa 30 Regionen, speziell auch den Gardasee, der heute als das Bike-Mekka Europas gilt. Stanciu hat darüber hinaus eine ganze Reihe von Mountainbike-Büchern veröffentlicht, darunter „Traumtouren Transalp“, das Standardwerk für alle Transalpbiker. Er gilt außerdem als Pionier auf dem Gebiet Bike-GPS.
Im Jahr 2010 entdeckte Stanciu als einer der ersten das EMTB, fuhr damit eine komplette Alpenüberquerung und erkannte sofort das Potenzial dieser neuen, spannenden Bike-Kategorie.
2016 war er maßgeblich an der Gründung des EMTB Magazins beteiligt, dessen Herausgeber er 3 Jahre war um anschliessend in den Unruhestand zu wechseln.
2020 Herausgabe des Buches 164 Bike Traumtouren Gardasee
Worin liegt die Identiät einer Region, eines Ortes oder eines Gebietes? Wie lade ich diese Identität mit einer Geschichte auf, die den Menschen ob der ganzen Reizüberflutung in den Köpfen bleibt und bei deren Erzählung die Augen zu leuchten beginnen.
Ist es nicht oft so, dass die Einheimischen diese Identiät nicht erkennen, diese nicht sehen und sich deshalb schwer tun in der Vermarktung gleicher?
Die Erfindung des EMTB war nicht disruptiv wie das elektrische Licht zur Kerze, das Auto zur Pferdekutsche oder der Computer zur Schreibmaschine.
Das EMTB ist im digitalen und E-Mobilitäts-Zeitalter eine logische Weiter-Entwicklung des Fahrrades, die allerdings erhebliche Auswirkungen auf den Bike-Tourismus haben wird. Erschließung völlig neuer Zielgruppen, andere Tourenplanung, neue Infrastrukturen, digitale Vernetzung.
Uli Stanciu berät Tourismusregionen in den Alpen zu diesen aktuellen Themen.