projekt 20
Ende des Jahres 2017 nach Abwicklung von zwei Mountainbike Kongressen und Mitwirkung an dem einen oder anderen Projekt im Bereich Mountainbike habe ich mir die Frage gestellt, weshalb das Thema Mountainbike einerseits immer wieder zu emotionalen Diskussionen führt und andererseits dessen Potential nicht erkannt wird.
Dies führte zur Vision von projekt20. Wie im Namen bereits verklausuliert dargestellt, bedeutet dies einen Marktanteil von 20% am Sommertourismus. Was wiederum einem Anteil von 3,7% des BIP in Österreich entspricht.
Das wäre quasi ein verfünffachen des aktuellen Status. Daraus lassen sich wiederum eine Vielzahl von Maßnahmen ableiten bzw. Möglichkeiten darstellen.
Um aus der Vision auch eine praktikable Idee zu generieren, wurde im April 2018 im Rahmen der Eröffnung des Gardasee Festivals diese Vision erstmals einer kleinen Öffentlichkeit präsentiert.
Die Resonanz war großartig, etliche große Player zeigten Interesse um eine Umsetzung vorerst im deutschsprachigen Raum Europas anzugehen.
Was folgte waren Gespräche mit Repräsentanten der Industrie, der Medien und des Tourismus. Weiters Präsentationen unter anderem auf der Eurobike 2018, am Mountainbike-Kongress 2018 und Weitergabe der Vision an andere Player um die Reichweite zu erhöhen und dem Ziel näher zu kommen.
Eine horizontale Vernetzung von Industrie, Tourismus, Interessengruppen und Politik ist kaum gegeben. Unser Ziel ist dies europaweit zu ändern und die Innovatoren und Interessierten aus genannten Bereichen zusammen zu führen um das riesige Potential an Möglichkeiten und Synergien auszuschöpfen.
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Istsituation
Faktum ist, dass wir 2017 einen Marktanteil von knapp unter 4% am Sommertourismus hatten.
Dies entspricht in Österreich in etwa 417.000 Kunden mit einem Durchschnittsalter von 41,3 Jahren bei 7 Übernachtungen laut T-MONA (Tourismus-Monitor-Austria).
Somit ist der Mountainbike-Tourismus bzw. Mountainbike-Sport ein Nischensport und die wirtschaftliche bzw. politische Komponente im gesamten kaum sichtbar.
Herausforderung
Aus dem Risiko läßt sich eine Herausforderung ableiten. In erster Linie geht es darum Synergien im horizontalen Prozess abzuschöpfen.
Schritt 1: Vernetzung
Durch die Vernetzung von Industrie, Handel, Tourismus, Interessengruppen und Politik entstehen neue Sichtweisen und dadurch auch neue Lösungsansätze und mehr Miteinander als Gegeneinander.
Schritt 2: Denken
Wir müssen das Denken in den Köpfen der Mehrheitsbevölkerung verändern.
Lösung 1 – Vernetzung
Die Vernetzung von Industrie, Tourismus, Interessengruppen und Politik
“Wir haben das bereits einmal geschafft. In den 70er Jahren bei Einführung des Schulskikurses. 2/3 in der Klasse hatten keine Ski. Es gab nicht genügend Lehrkörper die in der Lage waren Skiunterricht zu geben.”
Ein Schulterschluss zwischen Industrie und Politik hat dieses Projekt ermöglicht. Dadurch entstanden 2 Generationen Inlandsnachfrage und der Wintertourismus in Österreich bekam deutlich an Schwung.
Industrie & Handel
Was kann Industrie & Handel zur Zielerreichung beitragen?
Nutzen des “customer touchpoints” um Neu- und Wiedereinsteigern den Eintritt zu erleichtern und Hürden abzubauen sowie Ängste aufzulösen.
Angefangen vom Produktdesign für den Verleih von EMTB, Einbindung von Fahrtechnik in den Vertriebsprozess. Veränderung in der Bildsprache. Nutzung vorhandener Technologien um den Verkauf von (E)MTB und Urlaub zu verbinden.
Aktive Mitarbeit bei der Entwicklung von Lösungen z.B. Infrastrukturfond, Sicherheitsthemen sowie Unterstützung bei Kinder- und Jugendthemen.
Interessengruppen
Was können wir dazu beitragen zur Fusion der Interessen von Tourismus und Grundbesitz?
Sind Trailcenter eine Möglichkeit für Landwirte und Forstbesitzer um Einkünfte zu erwirtschaften?
Trailcenter: 7stanes
Quelle: EKOS Studie 2014
- 2001-2008 10 Mio. Pfund investiert in Trails & Trailcenters durch Forestry Commission Scotland
- Mittlerweile 500.000 Besucher pro Jahr (liegt in den Top 15 der schottischen Sehenswürdigkeiten)
- Durchschnittliche Ausgaben pro Tag 10-19 Pfund
- 40% Übernachtungsquote
Tourismus
Lernen aus dem Ski- und Wanderbereich.
Was funktioniert dort perfekt und weshalb. Warum verliert das traditionelle Geschäft und weshalb boomen Freeride & Touren? Der (E)MTB-Gast ist gleichzeitig auch Wander-, Wellness- und Skitourist.
Die Ausgaben je Gast sind im Winter 152€, im Sommer 125€. Der MTB-Gast gibt deutlich über 125€ aus, der EMTB-Gast nochmals darüber.
- 56,5 Mrd. EUR erwirtschaftete direkte & indirekte Wertschöpfung von Tourismus und Freizeitwirtschaft nach dem Touristensatellitenkonto (TSA).
- Das entspricht 16,1% des BIP 2017 (Statistik Austria, Wifo)
- 714.500 vollzeitäquivalente Beschäftigungsverhältnisse (Statistik Austria, Wifo, TSA 2015)
Beispiele von Marktanteilen (E)MTB-Tourismus lt. Statistik Austria und T-MONA.
- Österreich ca. 4%
- SalzburgerLand ca. 10%
- Saalbach ca. 20%
- Riva del Garda ca. 43% (nicht Statistik Austria)
Behörden & Politik
Arbeit – Steuer – Prävention
Solange wir uns auf einem Niveau von 4% Anteil am Sommertourismus bewegen, dürfen wir uns nicht wundern wenn seitens der Politik keinerlei Bewegung entsteht.
Somit ist es unsere Aufgabe mit den derzeitigen Rahmenbedingungen zu arbeiten und gleichzeitig ein Umfeld zu schaffen, welches es der Politik ermöglicht Schritt für Schritt Argumente für das Thema Mountainbike zu finden.
- 72,95 Mio. Nächtigungen im Sommer 2016 in Summe bei 3,2 Übernachtungen pro Gast entspricht 22,79 Mio. Gästen
- 4% Marktanteil (T-MONA 7 Übernachtungen):
2,92 Mio. Übernachtungen mit 125EUR = 365 Mio €
= Umsatzsteuerleistung ca. 33,2 Mio & 47,6 Mio - 20% Marktanteil (Statistik AT 3,2 Übernachtungen):
14,59 Mio. Übernachtungen mit 125EUR = 1,82 Mrd €
= Umsatzsteuerleistung ca. 165,7 Mio & 237,3 Mio
Lösung 2 – Denken
Das Denken in den Köpfen der Mehrheitsbevölkerung ändern.
Der Hebel für eine breitere Akzeptanz in der Mehrheitsbevölkerung und in der Politik liegt in den Bereichen Gesundheit, Infrastruktur, Mobilität & Umwelt, Wirtschaft und bei den Kindern.
Nur so kann es gelingen auch die Köpfe jener Meinungsbildner und Entscheider zu erreichen, welche heute die brachliegenden Chancen nicht erkennen.
Cui bono. Wem nützt das?
Gesundheit & Prävention
Der Nutzen von (E)MTB für die Volksgesundheit ist ein Faktum.
Im Gesundheitsbereich ist mittlerweile die Prävention ein wesentlicher Bestandteil zur Einsparung von Gesundheitskosten.
Bis dato gibt es ein paar Studien welche Auswirkungen das (E)MTB auf die Gesundheit hat.
Wirtschaft
Es gibt neben den nachfolgend aufgezählten Punkten eine Unmenge an Argumenten und Möglichkeiten die zum Nutzen der Mehrheitsbevölkerung dienen.
- Die Klimaziele sind ein bedeutender Faktor. eBIKE ist die derzeit am häufigsten gelebte Form der nachhaltigen Mobilität. Dies spart dem Staat Ökupunkte.
- Das EMTB ist anders als der Ski auch im Alltag nutzbar.
- Den Nutzen von neuen Technologien erkennen und einsetzen. Die Digitalisierung ist viel weiter fortgeschritten als allgemein bekannt.
- Arbeitsplätze und Steuereinnahmen transparent machen. Im lokalen Bereich mit anderen Währungen arbeiten (50.000 Semmeln mehr pro Sommer, 10 Kindergartenplätze mehr)
Kinder haben die Macht
Wir haben die Kraft und die Möglichkeiten.
- Pumptrack in Sportschulen
- EMTB-Sportwoche in strukturarmen Gebieten
Fakten:
- 1,14 Mio. Schüler in ca. 6100 Schulen, ca. 120.000 LehrerInnen (Statistik Austria 2014)
- 160 Sportschulen mit rund 30.000 SchülerInnen
Nutzen
Dieser Lösungsansatz ist die Startrampe unseres Katapultes. Es ist Zeit zu beginnen und zu gestalten um den Marktanteil von 20% nicht nur in Österreich sondern in Europa zu erreichen.
Quelle: Statistik Austria 48,8 Mrd. sind 14,8% vom BIP (direkte und indirekte Wertschöpfung). Die Zahlen sind basierend auf einem Anteil von 20% gerechnet.
Dadurch ergibt sich nachhaltiges Wachstum auch im Segment der Bikeindustrie und des Fachhandels.
Für weitere Informationen:
Harald Maier
ambi Austrian MountainBike Institute
+43 (0)6221 20455
[email protected]
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