Ist die Natur unbegrenzt belastbar?
Das Ökosoziale Forum Salzburg hat diese Frage gestellt und zu Vorträgen und Diskussion geladen. Es war eine illustre Runde bestehend aus Grundeigentümern, Repräsentanten der Jagdwirtschaft, der Landwirtschaft sowie Bergbahnen, Tourismus sowie dem Alpenverein.
Die Vorträge waren interessant, noch interessanter jedoch war die nachfolgende Diskussion insbesondere deswegen, da das Thema Mountainbike gefühlte 90% der Diskussionsthemen füllte.
Ausgelöst durch den medialen Druck, welcher von Naturfreunden, Alpenverein und auch mittlerweile politischen Meinungsmachern die Öffnung von Forststraßen für Mountainbikern verlangten, sind die Wogen teilweise sehr hoch gegangen.
Jedoch ob der ganzen Wogen, hört man zwischen den Zeilen eine gewisse Verhandlungsbereitschaft nach Öffnung von definierten Strecken, welche die Interessen der unterschiedlichen Gruppen berücksichtigt. Zwischendurch gab es natürlich auch das eine oder andere Statement welches zum Schmunzeln gereicht wie z.B. der Berchtesgadner Bürgermeister welcher sinngemäß meinte “In Bayern sei durch die Wegfreigabe für Mountainbiker auch noch nicht die Anarchie ausgebrochen” bzw. ein Repräsentant der Grundeigentümer welcher meinte “Die verlangen die Wegfreigabe für Mountainbiker schließen die E-Biker aber aus und wenn ich dann älter bin, würde ich so es die Freigabe gäbe mit meinem E-Bike nicht rauffahren dürfen, das ist doch ein Widerspruch“.
Zum Thema Freigaben und Verhandlungen sei noch angemerkt, dass diese oftmals von Menschen entschieden bzw. besprochen werden, die von der Zielgruppe Mountainbike wenig bzw. keine Erfahrung haben und deshalb die freigegebenen Strecken zwar vorhanden sind, jedoch wenig genutzt werden bzw. dann doch andere Strecken welche nicht erlaubt, jedoch geduldet sind befahren werden und dadurch sicherlich auch der eine oder andere Konflikt entsteht.
Ein Punkt welcher sich bei der Diskussion noch herausgestellt hat, die Konfliktpotentiale hat man weniger bzw. kaum mit den Touristen sondern mit den Einheimischen. Denn die kennen die Wege, die Hütten, etc. Daraus schließend möchte ich jedoch sagen, dass wir einerseits für die Einheimischen attraktive Wege brauchen, andererseits diese dann auch für die Touristen verwenden können und somit im internationalen Vergleich wieder etwas aufzuholen. In unzähligen Gesprächen mit Touristen wird oftmals die Frage gestellt “kann man hier noch woanders fahren?” …
Ich möchte mich beim Ökosozialem Forum bedanken für die Organisation dieser Veranstaltung und ich glaube dass je mehr darüber diskutiert und gesprochen wird, je mehr die unterschiedlichen Bedürfnisse gehört und verstanden werden, desto eher ist es möglich Lösungen zu finden die allen gerecht werden. Letztlich ist es der Wandel der uns weiterbringt, den Stillstand gibt es schon genug und “Durch´s redn kumman de Leit zsamm”
Linktipp: Ökosoziales Forum